Allgemein

AKO besuchte die Klassen 4a und 4b der Grundschule Dinschede

Am letzten Schultag vor den Herbstferien besuchten Ludwig Hoppe, Franz Rüther, Peter Schulte und Franz-Josef Molitor die Klassen 4a und 4b der Grundschule Dinschede. Im Gepäck hatten sie für jedes Kind eine der neu aufgelegten Broschüren über den Oeventroper Geschichtspfad und ein Geschichts-Quiz.

Ludwig Hoppe, Sprecher für den AKO, erzählte den Kindern von der Arbeit des AKO. Er erzählte von der manchmal schwierigen Forscherarbeit in den Archiven der Stadt Arnsberg und Meschede, aber auch von den überraschenden Entdeckungen in alten Zeitungen und Akten. Diese Geschichten für die Nachwelt festzuhalten und den Menschen im Dorf zu zeigen, sei die wichtigste Aufgabe des Arbeitskreises Ortsgeschichte. So waren die Schüler erstaunt über den Zweitberuf des Lehrers, der in früheren Zeiten, als es noch keine Brücke über die Ruhr gab, die vornehmen Leute mit einem Kahn über die Ruhr setzte. Auch die Geschichte vom Gefängnis im Keller der Schule an der Kirchstraße erstaunte die Schüler. „War das nicht gefährlich für die Schulkinder?“, fragte eine Schülerin.

L. Hoppe wies auf die 25 aufgestellten Tafeln des Oeventroper Geschichtspfades hin, auf denen sich Bürgerinnen und Bürger – und natürlich auch die Schüler – bei einem Spaziergang über die Geschichte des Dorfes informieren können. Jedes Kind erhielt zusätzlich zur Broschüre noch ein Geschichts-Quiz mit Fragen zur Dorfgeschichte, die sie nach dem Lesen der Broschüre problemlos lösen können. Natürlich können Eltern und Großeltern ihnen dabei helfen. Unter den richtigen Lösungen werden Familiengutscheine für das NASS in Hüsten, das Heimatmuseum in Arnsberg und das Kinder-Kino in Arnsberg verlost.

Der AKO wird auch in den kommenden Jahren in den 4. Klassen der Grundschule Dinschede den Kindern kostenlos die Broschüre über den Geschichtspfad überreichen. Ein Quiz wird wieder für Spannung und Interesse sorgen.

Text und Fotos: Franz-Josef Molitor

Fotos: Klasse 4a mit der Lehrerin Annika Rath und Klasse 4b mit der Lehrerin Sophie Vormweg

Schreiben an die Stadt bzgl. Digitalem Marktplatz

Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop 09.03.2021

Ludwig Hoppe
Echterfeldweg 3, 59823 Arnsberg
barz.co@gmx.de

Klaus Fröhlich
Rathausplatz 1
59759 Arnsberg

Sehr geehrter Herr Fröhlich,

In der zusammenfassenden Doku (S.63) des Digitalen Marktplatzes vom 25. Februar 2021 wird eine mehrfach zu nutzende Räumlichkeit (Auftrittsraum/Mensa) im Schulareal als noch lösungsoffen markiert. Die mehrfache Nutzung wird als organisatorische Herausforderung bezeichnet.

Der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop (AKO) möchte Ihnen, Herr Fröhlich, im Interesse der Bürger des Stadtteils Oeventrop zu dieser Problematik seine Gedanken mitteilen.

  • Auf die Notwendigkeit eines solchen Multifunktionsraumes als Zentrum schulischen Lebens und als kulturelles Zentrum für die Bürgerschaft Oeventrops haben wir bereits im Schreiben vom 20.08.2020 (s. Anlage) ausführlich hingewiesen.
  • Wir begrüßen es, dass die Notwendigkeit eines solchen Raumes offensichtlich nicht mehr in Frage gestellt wird, lediglich die mehrfache Nutzung als besonders problematisch bezeichnet wird..
  • Angedacht ist nach den vorliegenden Unterlagen ein Raum, der sowohl als Mensa als auch als Auftrittsraum genutzt werden soll.
  • Zur angedachten Mehrfachnutzung haben wir folgende Überlegungen:

Eine Mensa verlangt „feste Einrichtungen“: eine spezielle Möblierung, eine Theke für die Essensausgabe, Aufbewahrungsschränke für Geschirr, eine Spülmaschine, Kühlschränke, einen Herd für die Aufwärmung von Speisen usw.

Für eine Mensa wäre ein solcher Mehrzweckraum wahrscheinlich überdimensioniert.

Der nachhaltige Essensgeruch in einem solchen Raum sollte bei einer mehrfachen Nutzung nicht außer Acht gelassen werden.

Ein Auftrittsraum verlangt ebenfalls „feste Einrichtungen“: eine Bühne, einen Bühnenvorhang, eine festinstallierte Bühnenbeleuchtung und Mikrofonanlage, eine andere Bestuhlung (ohne Schülertische) als eine Mensa, eine Verdunklungsmöglichkeit. Nicht zuletzt sollte sie, mit Blick auf kulturelle Veranstaltungen, eine bestimmte Größe nicht unterschreiten.

  • Aus genannten Gründen halten wir diese speziellen Mehrfachnutzungen als Mensa und Auftrittsraum für nicht sinnvoll. Aus unserer Sicht sind häufige Interessenskonflikte unvermeidbar.
  • Eine mehrfache Nutzung eines Auftrittsraums für andere schulische Aktivitäten (s. unser Schreiben vom 20.08.2020) und für kulturelle Veranstaltungen für die Bürgerschaft lassen sich dagegen sehr wohl organisatorisch lösen.

Wir bitten Sie, dieses Schreiben an das Planungsbüro weiter zu leiten. Durchschriftlich geht dieser Brief auch an Herrn Bürgermeister Paul Bittner.

Mit freundlichen Grüßen

Ludwig Hoppe
für den Arbeitskreis Ortsgeschichte

Deshalb muss die Dinscheder Knabenschule erhalten bleiben!

Anlage 1

Fakten zur Alten Knabenschule – ein geschichtlicher Abriss

Die Geschichte der Alten Knabenschule ist eng verbunden mit der Schulgeschichte der drei Bauernschaften Overendorp, Dinterscede und Clusinchen:

  • vor 1760 erste namentliche Erwähnung eines Lehrers für die Unterrichtung der Kinder in den drei Bauernschaften. Von einem Schulhaus ist nichts erwähnt.
  • 15. Nov. 1775 fassen 17 Bauern und Pastor Fischer den Beschluss über die Einstellung eines Lehrers, nachdem 12 Jahre keine Unterrichtung stattgefunden hat. Es wurde ein bescheidenes Schulhaus errichtet, das auch gleichzeitig die Wohnung des Lehrers war. In der Schulchronik wird es die Bauernschule zu Dinschede genannt. Das Baudatum ist nicht bekannt. Der Baugrund ist die Stelle der heutigen „Alten Knabenschule“, wie aus der Bauzeichnung sowie aus alten Karten ersichtlich ist.
  • 1852 wird neben dieser kleinen Schule eine neue Schule mit 2 Klassen (Mädchenklasse und Jungenklasse) und 2 Lehrerwohnungen errichtet. Später Mädchenschule genannt.
  • 1882 wird die Alte Knabenschule auf dem Baugrund der Bauerschule, die zuvor abgerissen wurde, errichtet. Sie hatte 2 Klassen und 2 Lehrerwohnungen.

Die Mädchenschule ist mehrfach umgebaut worden und dient heute als Wohnhaus und Therapiepraxis.

Die Alte Knabenschule ist im Wesentlichen in seiner ursprünglichen Bausubstanz erhalten geblieben.

Im Obergeschoss ist der Klassenraum, trotz Abtrennung eines kleinen Archivraums noch in seiner ursprünglichen Größe vorhanden, ebenso, von kleinen Veränderungen abgesehen, die Lehrerwohnung,.

Im Untergeschoss ist die Zimmeraufteilung der ehemaligen Lehrerwohnung größtenteils erhalten, der Klassenraum ist durch Wände in Leichtbauweise in kleine Mehrzweckräume neu aufgeteilt.

Das Treppenhaus ist in seinem ursprünglichen Zustand, ebenso der große Dachboden.

Die Nutzung des Hauses seit dem Baujahr 1882

Das Haus wurde bis in die 70er Jahre gemäß seiner ursprünglichen Konzeption für schulische Zwecke mit 2 Schulräumen und 2 Lehrerwohnungen genutzt. Nach den Schulneubauten/-erweiterungsbauten für die Grundschule wurden die Klassenräume aufgegeben und Wohnzwecken zugeführt.

Nach Aufgabe der Lehrerwohnungen in den 80er und 90er Jahren wurde das gesamte Haus anderweitig vermietet und die ehemaligen Klassenräume teilweise durch Wände in Leichtbauweise neu aufgeteilt.

Nutzung Obergeschoss ab 2002

Herbst 2002 stellte die Grundschule Dinschede an den Schulträger den Antrag auf Einrichtung einer Lernwerkstatt in den Räumlichkeiten im Obergeschoss.

(Es handelt sich dabei um eine Verlegung und Erweiterung der bereits seit 1997 im Grundschulgebäude vorhandenen Lernwerkstatt. Eine Einrichtung zur Schulentwicklung, die sowohl vom Schulträger (finanziell) als auch vom Schulamt (personell) genehmigt und gefördert wurde.)

Mai 2004 begannen die Renovierungsarbeiten im Obergeschoss durch Eltern, das Lernwerkstattteam und den Schulträger.

Juli 2004 Eröffnung der neuen Lernwerkstatt in Anwesenheit des Schulträgers, der Elternvertreter und Schüler.

Ab Schuljahr2004/2005 Nutzung der Arbeitsateliers durch die Grundschule und durch Lehrer/innen des HSK im Rahmen von Fortbildungen.

2006 Planung einer räumlichen Erweiterung der Lernwerkstatt um einen Seminarraum auf der Fläche des ehemaligen Klassenraumes, der in Leichtbauweise in kleine Wohneinheiten aufgeteilt war. Genehmigung durch den Schulträger.

2007 Beginn der Umbaumaßnahme/des Rückbaus in Eigenleistung. (Protokoll über die Baumaßnahme siehe Anlage 3)

2008 Fortführung der Umbaumaßnahme mit Unterstützung des Schulträgers.

2009 Nutzung des Seminarraums durch die Lernwerkstatt, durch die Grundschule für die ganzjährigen LandesKunstProjekte im Rahmen von „Kultur und Schule“ und für schulinterne Kunst Ausstellungen.

2011 erweiterte Nutzung des Seminarraums durch den AKO Oeventrop mit Genehmigung des Schulträgers.

2012 Fertigstellung des an den Seminarraum angrenzenden „Abstellraums“ in Eigenleistung durch die Mitglieder des AKO, ca. 20 Arbeitsstunden.

Darin Einrichtung eines Archivs mit Mobiliar aus der aufgegebenen Hauptschule.

Seit 2016 wird der Seminarraum von der Grundschule nicht mehr genutzt. Er ist seit diesem Zeitpunkt Arbeitsraum und interner Ausstellungsraum des AKO.

Nutzung Untergeschoss ab 2002

2002 Herrichtung der Lehrerwohnung für die OGS. Anbau einer Feuertreppe an der Rückseite des Hauses aus Brandschutzgründen.

Erweiterung der OGS-Räume um die Fläche des ehemaligen Klassenraumes.

2015 Verlegung der Lernwerkstatt in die Räume der Grundschule. Erweiterung der OGS um die frei gewordenen Räume.

Mitbenutzung des Seminarraums bei besonderen Veranstaltungen durch die OGS.

AKO setzt sich für den Erhalt der Dinscheder Knabenschule ein

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Bittner!

Der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop nimmt Ihren Besuch zum Anlass, Ihnen unsere Vorstellungen bezüglich der zukünftigen Nutzung der Alten Knabenschule u.a. durch unseren Arbeitskreis darzustellen.

Die A.K. (Alte Knabenschule) ist im Laufe ihres 140jährigen Bestehens, vor allem in den letzten 50 Jahren, zu verschiedensten Zwecken genutzt worden (siehe Anlage 1).

In den letzten Jahren stand sie immer wieder mal auf der Liste der zu veräußernden städtischen Immobilien.

Auch im AKO ist in mehreren Sitzungen über die Zukunft der A.K. diskutiert worden. Eine Nachfrage bei der Stadt zwecks einer möglichen Aufnahme der A.K. in die Liste der zu schützende Denkmäler wurde abschlägig beschieden mit dem Hinweis auf bereits durchgeführte bauliche Veränderungen. (Unserer Kenntnis nach ist dies übrigens nicht der Fall und erscheint uns vielmehr als vorgeschobene Argumentation, möglicherweise im Hinblick auf zu erwartende Kosten.)

Die „ideelle Bedeutung“ des Hauses wurde bei dieser Argumentation nicht in Erwägung gezogen.

Dazu folgende Anmerkungen:

Dieses Gebäude ist die (geschichtlich) dritte Schule des Dorfes. Sie steht auf dem Grund der ersten Schule, der Bauernschule zu Dinschede. Diese wurde vor dem Bau der A.K. abgerissen. Die zweite Schule ist die nebenan stehende Mädchenschule, die allerdings mehrfach umgebaut worden ist. Somit ist die A.K. das einzige noch in seiner ursprünglichen Form und Aufteilung erhaltene Schulgebäude, in dem die Alphabetisierung der Dorfkinder stattfand. Sie repräsentiert die ältere Schulgeschichte des Ortes bis in die 70er Jahres des vorigen Jahrhunderts sowie die veränderten Schwerpunkte der neueren Schulgeschichte ab der Jahrtausendwende durch Lernwerkstatt und offene Ganztagsschule (OGS).

Im Zuge der Neugestaltung des Schulareals wird in der Variante 4 der Erhalt der A.K. als zukünftiges Bürgerzentrum favorisiert.

Der AKO, als derzeitiger Mitbenutzer der A.K., begrüßt diese (Vor-) Entscheidung. Wie immer auch die Pläne für eine zukünftige Nutzung eines solchen Bürgerzentrums aussehen mögen, so hält der AKO es für wichtig, seine Vorstellungen diesbezüglich mit einzubringen.

Zurzeit nutzt der AKO im 1. Stock die Fläche des ehemaligen Klassenraums als Archivraum, Versammlungs- und Arbeitsraum. Seit seinem Bestehen im Jahre 2011 hat der Arbeitskreis gemäß seinen Zielsetzungen (siehe Anlage 2) wertvolle Geschichtsarbeit für unseren Stadtteil / unser Dorf geleistet:

Hervorzuheben sind:

  • drei Ausstellungen: „Industriegeschichte der Ruhrdörfer“,
    „Der Maler Hermann Springborn“ und
    „Oeventroper Kneipenkultur“,
  • die Herausgabe von drei Broschüren:
    „Oeventroper Panoramaweg“,
    „Oeventroper Kneipenkultur“ und
    „Oeventroper Geschichtspfad“;
  • weitere Broschüren liegen im Konzept vor:
    „Rüther Chronik“;
    „Die Dinscheder Mark“,
  • die Anlage eines Geschichtspfads, bestehend aus 25 Geschichtstafeln an geschichtlich bedeutenden Stellen im Ort
  • der Aufbau eines Archivs, in dem Chroniken, Publikationen, Dokumente aus anderen Archiven, Dokumente aus Nachlässen etc. registriert und archiviert sind
  • der Aufbau einer umfangreichen Bilddatei: eine komplette Postkartensammlung (über 350);
    alte Landkarten/Katasterkarten aus verschiedenen Archiven etc.;
    eine Ausstellung dazu ist für 2020 geplant..
  • die Teilrestaurierung und Aufbewahrung verschiedener, für den Ort bedeutende Gemälde des Malers H. Springborn

Zweimal in Folge ist die Arbeit des AKO vom Heimatscheck NRW bereits gefördert worden.

Wir sind der Meinung, dass in einem zukünftigen Bürgerzentrum diese für den Ort Oeventrop wichtige Arbeit mit ihren Dokumentationen einen angemessenen Platz haben sollte.

Dies sind unsere Vorstellungen:

Variante 1
Verbleib und Nutzung in der bisherigen Form in dem bisherigen Raum.

Variante 2 (möglicherweise als langfristige Lösung)
Das sehr große Dachgeschoss ist bisher nicht ausgebaut und somit ungenutzt. Bei einem Umbau der A.K. zu einem Bürgerzentrum muss sicher auch das Dach und das Dachgeschoss, ebenso der Treppenaufgang zum Dachgeschoss u.a. aus energetischen Gründen renoviert werden.

Das renovierte und ausgebaute Dachgeschoss böte dann ausreichend Platz für ein übersichtliches Archiv und einen Arbeits- und Versammlungsraum.

Somit würde dann das neue Bürgerzentrum auch ein Dokumentationszentrum für das „geschichtliche Gedächtnis“ der Ruhrdörfer in räumlicher Nähe zur Schule beherbergen.

Wir hoffen, durch diese Vorschläge konstruktiv zur Gestaltung eines zukünftigen Bürgerzentrums beitragen zu können. Wir würden uns freuen bei den Planungsgesprächen gehört zu werden.

Im Auftrag der Mitglieder des Arbeitskreises

Ludwig Hoppe, Sprecher

Interessant auch für die Schulklassen:

“Geschichtspfad Oeventrop” nun komplett

23 Geschichtstafeln informieren geschichtsinteressierte Bürgerinnen und Bürger

Für dieses Kalenderjahr hatte sich der AKO (ArbeitsKreisOrtsgeschichte) wieder ein Mammutprojekt vorgenommen, dass nun planmäßig zum Ende des Jahres fertig gestellt werden konnte. Finanziell unterstützt wurde diese Aktion vom Land NRW im Rahmen des Heimatförderungsprogramm mit 2000 Euro, für diesen Zuschuss bedanken wir uns an dieser Stelle ganz herzlich.

Zunächst wurden vom AKO die Objekte ausfindig gemacht, die für einen solchen Geschichtspfad einen historischen Background liefern. Herausgekommen sind bei dieser Sichtung folgende Gebäude, Stationen bzw. Plätze:

Ortsteil Oeventrop:

Die alte Landstraße von Arnsberg nach Oeventrop: (am SGV-Heim), Raulfs Hof; an Raulfs Ufer, Oeventroper Brauerei Berens beim Kriegerdenkmal an der B 7, Chemische Fabrik HIAG: Zur Hünenburg, Glashütte in der Kirchstraße (2 Tafeln), Friedhof (3 Tafeln), Schützenhalle, Pfarrkirche, Drei Stuhlfabriken: (2 Tafeln am Widayweg) und Rumbecker Brücke (2 Tafeln).

Ortsteil Dinschede:

Stuhlfabrik Gierse, Alte Knabenschule Dinschede und das Elisabethheim: alle Dinscheder Straße.

Ortsteil Glösingen:

Kloster: (2 Tafeln) unterhalb vom „Almbauer“, Strandbad an der Ruhr: (Am Segelflugplatz), Wasserburg und die Westf. Zellstoff AG: in Wildshausen.

Die Geschichtstafeln wollen Einblicke geben in die Geschichte des bis 1975 selbstständigen Dorfes Oeventrop, das danach – im Zuge der kommunalen Neugliederung – östlichsterer Stadtteil der Stadt Arnsberg wurde.

Bei der Spurensuche zur Dorfgeschichte waren Recherchen in den Stadtarchiven Arnsberg und Meschede, im Landesarchiv Münster und in privaten Nachlässen notwendig. Weitere Quellen waren die Dorfgeschichte “Die Ruhrdörfer” von Carl Kessemeier und der Bildband “Oeventrop – Moin Duorp” von Franz-Josef Molitor.

Nach und nach konnten dann übers Jahr die Tafeln nach und nach textlich aufbereitet und mit Bildern, Grafiken und Zeichnungen vervollständigt werden. Das redaktionelle Schwergewicht hatten AKO-Sprecher Ludwig Hoppe und KLaus Schneider zu tragen, das Layout und die Druckdateien fertigte Franz-Josef Molitor an. Für das Aufstellen und Aufhängen der Geschichtstafeln konnten wir Albert Schlupp motivieren und die Ausarbeitung eines “Oeventroper Geschichtspfades” wird Franz Rüther vornehmen. Die GPS-Daten der einzelnen Stationen werden in einem Flyer veröffentlicht, mit dem sich dann Ortsunkundige ihre Wanderstrecken individuell zusammenstellen können. Alle Tafeln wurden mit einem QR-Code bestückt, diese erstellte Adolf Drexler für uns.

Zum Frühjahr hin wird der AKO dann noch eine Broschüre erstellen, die den Geschichtspfad und all seine Sehenswürdigkeiten links und rechts des Weges beschreiben, denn zwischen den Stationen gibt es durchaus Interessantes über unser Oeventrop zu erfahren.

Für die Schülerinnen und Schüler der Dinscheder Grundschule dürfte der „Geschichtspfad Oeventrop“ ein hilfreicher Leitfaden durch die Ortsgeschichte sein.

Bis zum Ende des Jahres müssen alle Tafeln aufgestellt bzw. angebracht sein, dies ist die Bedingung des Landes NRW für den erbrachten Zuschuss.

Text u. Fotos: Franz-J. Molitor

Die Geschichtstafel an der Schützenhalle. Fast alle Tafeln haben das Format 64 x 30 cm.

An der Kirchenmauer wurde auch eine der 23 Geschichtstafeln angebracht.

Geschichtspfad ist nun komplett

Der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop hat sich stark engagiert. Info-Tafeln informieren historisch interessierte Bürger. Auch für Schulklassen interessant

Oeventrop. Für das Kalenderjahr 2018 hatte sich der Arbeitskreis Ortsgeschichte (AKO) Oeventrop wieder ein Mammutprojekt vorgenommen, das nun planmäßig zum Ende des Jahres 2018 fertig gestellt werden konnte. Finanziell unterstützt wurde diese Aktion vom Land NRW im Rahmen des Heimatförderungsprogramms mit 2000 Euro. Über diese öffentliche Förderung hat sich der Arbeitskreis sehr gefreut.

Zunächst wurden vom AKO die Objekte ausfindig gemacht, die für einen Geschichtspfad einen historischen Backgrund liefern. Herausgekommen sind bei dieser Sichtung folgende Gebäude, Stationen bzw. Plätze.

Am SGV-Heim geht es um das Thema „Die alte Landstraße von Arnsberg nach Oeventrop“. An der Straße „Raulfs Ufer“ gibt es Infos zu „Raulfs Hof“; die Oeventroper Brauerei Berens wird beim Kriegerdenkmal an der B 7 thematisiert. Das Schild für die chemische Fabrik HIAG steht an der Straße „Zur Hünenburg“. Über die Glashütte wird auf zwei Tafeln an der Kirchstraße informiert, auf dem Friedhof wird an der St.-Josef-Kapelle mit zwei Tafeln informiert. Die Info-Tafel über die Schützenhalle steht im Sträßchen, an der Kirchenmauer befindet sich die Tafel über die Pfarrkirche. Über drei Stuhlfabriken wird auf zwei Tafeln am Widayweg berichtet und an den Brückenköpfen befinden sich je eine Info-Tafel über die Rumbecker Brücke,

Franz-Josef Molitor, AKO-Mitglied, zur Bedeutung der Info-Tafeln:
„Ein Leitpfaden für die Dinscheder Grundschule.“

An der Dinscheder Straße befinden sich Info-Tafeln über die Stuhlfabrik Gierse, die Alte Knabenschule Dinschede und das Elisabethheim. In Glösingen stehen zwei Tafeln über das Kloster unterhalb vom „Almbauer“. Eine Info-Tafel über das Strandbad an der Ruhr wurde am Segelflugplatz aufgestellt, über die Wasserburg und die Westfälische Zellstoff AG wird an der Wildshauser Brücke informiert.

Die Geschichtstafeln wollen Einblicke geben in die Geschichte des bis 1975 selbstständigen Dorfes Oeventrop, das danach im Zuge der kommunalen Neugliederung – östlichster Stadtteil der Stadt Arnsberg wurde.

Recherche in Stadtarchiven

Bei der Spurensuche zur Dorfgeschichte waren Recherchen in den Stadtarchiven Arnsberg und Meschede, im Landesarchiv Münster und in privaten Nachlässen notwendig. Weitere Quellen waren die Dorfgeschichte „Die Ruhrdörfer“ von Carl Kessemeier und der Bildband „Oeventrop – Moin Duorp“ von Franz-Josef Molitor.

Nach und nach konnten dann übers Jahr die Tafeln nach und nach textlich aufbereitet und mit Bildern, Grafiken und Zeichnungen vervollständigt werden. Das redaktionelle Schwergewicht hatten AKO-Sprecher Ludwig Hoppe und Klaus Schneider zu tragen, das Layout und die Druckdateien fertigte Franz-Josef Molitor an. Für das Aufstellen und Aufhängen der Geschichtstafeln konnte der Arbeitskreis Ortsgeschichte Albert Schlupp motivieren und die Ausarbeitung eines „Oeventroper Geschichtspfades“ wird Franz Rüther vornehmen.

Die GPS-Daten der einzelnen Stationen werden in einem Flyer veröffentlicht, mit dem sich dann Ortsunkundige ihre Wanderstrecken individuell zusammenstellen können. Alle Tafeln wurden mit einem QR-Code bestückt, diese erstellte Adolf Drexler für uns. Zum Frühjahr hin wird der AKO noch eine Broschüre erstellen, die den Geschichtspfad und all seine Sehenswürdigkeiten links und rechts des Weges beschreibt. „Für die und Schüler der Dinscheder Grundschule dürfte der „Geschichtspfad Oeventrop“ ein hilfreicher Leitfaden durch die Ortsgeschichte sein“, schreibt das AKO-Mitglied Franz-Josef Molitor. Bis zum Ende des Jahres 2018 wurden alle Info-Tafeln aufgestellt und beschriftet bzw. angebracht, dies war die Bedingungs landes NRW für den Zuschuss.

Aus den 1930er Jahren stammt dieses Foto der Oeventroper Brauerei. Verschärfter Wettbewerb, Konzentration des Biermarktes und die zunehmende Technisierung führten 1971 zur Eiunstellung der eigenen Produktion.

Brauerei-Historie

– Die Gebäude der Brauerei Oeventrop (Berens) wurden 1978 abgerissen. Erhalten als Restaurant ist bis heute das „Stammhaus“ Gasthof Berens.

1905 / 1906 wurde die Oeventroper Brauerei an der B 7 erbaut. 1971 wurde die Bierproduktion eingestellt.

Wandeln auf Spuren der Geschichte

Arbeitskreis Ortsgeschichte in Oeventrop widmet sich der Entwicklung von Wirtschaft und Handel in einem lebendigen Dorf

Von Wolfgang Becker

Oeventrop. „Wissen, was früher war:“ : Der Arbeitskreis Ortsgeschichte (AKO) hat jetzt eine hochwertige und mit zahlreichen Fotos und Zeichnungen bebilderte Broschüre zum Oeventroper Geschichtspfad herausgegeben, neben dem Panoramaweg und der Oeventroper Kneipenkultur ist dies die dritte Publikation des rührigen Vereins.

„Wir wollten das erste Exemplar bereits Anfang März an den Bürgermeister übergeben, leider kam uns die Corona-Krise dazwischen und wir saßen erstmal auf den 1500 Heften fest“, erzählt AKO-Mitglied Franz-Josef Molitor. Bereits vor zwei Jahren wurden, gefördert vom Heimatförderungsprogramm NRW, zahlreiche Geschichtstafeln an markanten Orten im Dorf aufgehängt. Mit der neuen Broschüre schließt sich nun der Kreis. „Wir wollen mit diesem Buch eine durchgehende Verbindung zu den Tafeln schaffen und zeigen, dass das Dorf ein lebendiger, sich in ständigem Wandel befindlicher Stadtteil ist“, so AKO-Vorsitzender und Autor Ludwig Hoppe.

Ludwig Hoppe, Vorsitzender Arbeitskreis Ortsgeschichte:
„Oeventrop hat eine bewegende Industriegeschichte. Hier rauchten kräftig die Schornsteine.“

Zeitlich widmen sich die Themen dem 19. und dem Beginn des 20.Jahrhunderts, da aus der Zeit vor 1800 in den Archiven bis auf urkundliche Erwähnungen und Aufzeichnungen über Zentleistungen an adelige Grundherren wenige Spuren zu finden seien. Ein großer Teil des Buches ist der Industrieansiedlung und dem damals florierenden Handwerkswesen gewidmet, so war Oeventrop in vergangenen Jahrzehnten mit drei großen Stuhlfabriken führender Standort in Westdeutschland. Auf einem historischen Foto sind die Standorte „Sauerländische Stuhlfabrik“ (heute Einkaufszentrum Widayweg), „Germania“(heute Dienstleistungszentrum) und „Oeventroper Stuhlfabrik“, später „Weberstühle“ (heute Wohngebiet und Einkaufszentrum hinter dem Bahnhof), markiert. „Oeventrop hat eine bewegende Industriegeschichte, hier rauchten kräftig die Schornsteine“, blickt Ludwig Hoppe auf eine längst vergangene, aber nicht vergessene Zeit zurück.

Ein wichtiger abschnitt blickt auf das jüdische Leben im Dorf. Bereits ab den 1870er Jahren siedelten sich nach dem Bau der Glashütte und der Eisenbahn jüdische Kaufleute in Oeventrop an. Fast 65 Jahre lebten sie als gleichberechtigte, integrierte Bürgerinnen und Bürger im Dorf. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden die Juden zu Staatsfeinden erklärt und systematisch verfolgt. Zwölf in Oeventrop wohnende Juden wurden deportiert und ermordet, 21 konnten sich durch Auswanderung retten. Ein Mahnmal vor dem Stadtbüro erinnert an diese Unrechtsjahre.

AKO-Vorsitzender und Autor Ludwig Hoppe (links) und Franz-Josef Molitor, verantwortlich für Layout und Satz, freuen sich über die Broschüre Geschichtspfad Oeventrop Foto: Wolfgang Becker

Parkplätze an Ausgangspunkten der Route kostenlos nutzbar

– Der Geschichtspfad Oeventrop hat eine Gesamtlänge voin etwa 15 Kilometern und ist in zwei Abschnitte unterteilt. Teil eins (5,5 Kilometer) beginnt am SGV-Wanderheim unweit der Vogelwiese und führt entlang der Straße „Zur Hünenburg“ Richtung Ortskern. Von der Kirche geht es dann zur Friedhofskapelle, über Widayweg, Neyl und Kaiser-Wilhelm-Brücke zurück zum Startpunkt.

Teil zwei (kleine Runde 5 Kilometer, große Runde 9 Kilometer) startet „In den Oeren“ an der Sportanlage, führt an der Schützenhalle vorbei über den Ruhrtalradweg zum Rittergut Wildshausen; zurück über Filscheid, Siepenbach, Forstweg und Dinscheder Straße. Alternativ kann in Höhe des Segelflugplatzes abgekürzt werden, sie trifft dann wieder auf die große Runde.

– Die Parkplätze an den Ausgangspunkten der Route können übrigens kostenlos genutzt werden.

– Die Hochglanzbroschüre „Oeventroper Geschichtspfad – Eine Spurensuche“ ist ab sofort zum Selbstkostenpreis von drei Euro bei der Tankstelle Grüne und bei Lotto Theine-Schenk am Widayweg erhältlich. Jedes Grundschulkind der 4.Klasse bekommt in den kommenden Jahren vom AKO eine Broschüre zu Lernzwecken geschenkt.

Geschichte erforschen und bewahren

Neuer Arbeitskreis will ein offenes Forum sein

Von Ute Vollmer

Oeventrop. Der Geschichte der Ruhrdörfer auf der Spur. Der neu gegründete Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop will ein offenes Forum für Heimatgeschichtsforscher sein. Ziel ist, die Vergangenheit in Wort und Bild für zukünftige Generationen zu sammeln und zu bewahren.

In der Gründungsversammlung im November 2011 einigten sich zehn interessierte Heimatgeschichtsforscher auf die Eckpunkte des neuen Arbeitskreises, der in einem Rhythmus von zwei Monaten in der „Alten Knabenschule“ zusammenkommt. Der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop – „AKO“ – ist aus verwaltungstechnischen Gründen innerhalb der Kulturarbeit dem heimischen SGV angegliedert, soll aber als offenes Forum jederzeit auch Interessierten außerhalb des SGV offenstehen. „Wir haben diese Idee schon lange mit uns getragen“, so Ludwig Hoppe. „Jetzt ist es endlich so weit.“

Die Alte Knabenschule an historischem Ort ist ein passend gewählter Standort. Denn in der dort beheimateten „Lernwerkstatt“ sind auch die technische Ausstattung für Archivierung und Verwaltung vorhanden. Beim ersten Treffen in 2012 hatten die Mitglieder des AKO interessante Fotos und Dokumente aus dem eigenen Archivfundus mit in die Alte Knabenschule gebracht.

„Jetzt ist es endlich so weit.“ Ludwig Hoppe

Willi Linn beispielsweise möchte den Schwerpunkt seiner Recherchen auf das kulturelle Leben in Oeventrops Vergangenheit richten. Eine Schwarz-Weiß-Aufnahme zeigt den ehemaligen Gasthof Becker in Dinschede, der beliebter Treffpunkt und auch Ausflugsziel war. Ein handgeschriebener Zettel dokumentiert, was iu vergangenen Zeiten dort konsumiert und auf dem Deckel angeschrieben wurde. „Mich interessiert besonders das florierende kulturelle leben in der Nachkriegszeit“, sagt Linn und erzählt begeistert von vollen Kino- und Theatersälen. Ausverkaufte Vorstellungen in Schützenhalle, Kirche oder „Stemanns Saal“. Laienschauspieler wagten sich an„Jedermann“ und der „Untergang der Titanic“.

Doch auch die Industrie bietet vielfältige Ansatzpunkte zur Geschichtsforschung. Glashütte, Stuhlfabrik, Zellstoffwerk. Dabei waren Arbeit und Kultur keine Gegensätze. So wurden 1901 bei einem Fest in der Glashütte Werke von Rossini gespielt. Im Zellstoffwerk Wildshausen gab es regelmäßig Tanzveranstaltungen mit Live-Musik.

Auch das Alltagsleben birgt Schätze aus vergangenen Zeiten als Tante-Emma-Läden in Dinschede, Glösingen und Oeventrop zum Ortsbild gehörten und: „Jedes Haus hat eine Geschichte.“ In Interviews will der Arbeitskreis gezielt Zeitzeugen befragen und so wichtige und einmalige Erinnerungen festhalten und bewahren. Ergänzend zu den bereits vorhandenen Publikationen will der AKO die Ortsgeschichte aufarbeiten.

Aber noch steht der Arbeitskreis ganz am Anfang. Interessierte, die sich im offenen Arbeitskreis Ortsgeschichte engagieren möchten, sind willkommen.

Erste Ergebnisse des Arbeitskreises sollen dann im Internet und vielleicht an einem Tag der offenen Tür präsentiert werden.

Kontakt: Franz-Josef Molitor, 02937 / 2480 oder info@oeventrop.de

Der Geschichte der Ruhrdörfer auf der Spur ist der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop. Von links: Klaus Schlotmann, Ludwig Hoppe, Willi Linn und Franz-Rüther

Foto: Ute Vollmer

Lattenberg-Broschüre wurde übergeben

Stellvertretend für die Bewohner des Lattenberges nahmen Forstamtmann Waldemar Reins und die Gastwirtin Henriette Schürmann die neue Broschüre „Die Forstkolonie Lattenberg in der Dinscheder Mark“ von den Vertretern des ArbeitsKreisesOrtsgeschichte Oeventrop entgegen. Was als feierliche Übergabe im Gasthof Schürmann in Anwesenheit aller Bewohner der Forstkolonie geplant war, musste, der Corona Pandemie geschuldet, auf Abstand in der frischen Luft des Lattenberges stattfinden. „Mit Förster Georg Kuhn begann 1843 im neu erbauten Forsthaus die Besiedlung des Lattenberges“, weiß Waldemar Reins zu berichten. „Und zum Anziehungspunkt mit großem Bekanntheitsgrad bei Wanderern und Ausflüglern wurde die Waldsiedlung durch die Errichtung einer Schankwirtschaft im Jahre 1899 durch meinen Ururgroßvater Michael Schürmann“, fügt Henriette Schürmann hinzu.

Anwesend war auch der Autor Franz-Josef Gröblinghoff, Heimatforscher aus Hirschberg, der in umfangreichen Recherchen die Entstehungsgeschichte der Forstkolonie Lattenberg zusammengetragen hat. Die Broschüre Nr. 4 des Arbeitskreises bietet aber weitaus mehr als die Aufarbeitung der einzelnen Haus- und Familiengeschichten des „Etablissements Lattenberg“, wie die Kolonie in alten Schriftstücken auch genannt wird, weiß der Vorsitzende des Arbeitskreises Ludwig Hoppe zu berichten. „Die Geschichte der 10 Marken, in die das Waldgebiet zwischen Ruhr und Möhne vor Zeiten aufgeteilt war, und hier insbesondere die Geschichte der Dinscheder Mark, ist für den Ort Oeventrop und auch überregional von Bedeutung.“

Große Aktualität entdeckt der Leser im „Zustandsbericht“ über den Markenwald und dessen „Rettung“ vor 200 Jahren. Damals befand sich der Wald durch hemmungslosen Raubbau in einem desolaten Zustand. Köhlerei und Viehhude, die Lohgerberei, die vielen unterschiedlichen Nutzungsrechte der Waldberechtigten für Bau- und Brennholz, selbst die Ausbeutung des Waldbodens für die Streu in den Stallungen hatten den Wald nahezu vernichtet. Lösung sah man in der Einführung der Fichte durch die Hessen („Hessenbaum“) und deren Anbau in großen Monokulturen. Ökonomisch betrachtet war diese Entscheidung für die Waldbesitzer zunächst erfolgreich („Brotbaum“). Ökologisch gesehen hat sie allerdings verhängnisvolle Folgen bis in unsere Zeit. Denn diese schnellen Ertrag bringenden Monokulturen haben sich inzwischen als höchst anfällig erwiesen. Die Klimaveränderungen und in deren Folge die zunehmenden Stürme, die großen Trockenperioden und die massenhafte Ausbreitung des Borkenkäfers führen in diesen Monokulturen aktuell zu einem verheerenden Waldsterben. Waldwirtschaftliche Entscheidungen von vor 200 Jahren haben somit bis in unsere Tage ihre Auswirkungen.

Anschaulich ergänzt werden die Ausführungen über die Forstkolonie und die Marken durch umfangreiches, zum Teil seltenes Bild- und Kartenmaterial.

Für den Leser noch einmal authentisch zusammengefasst wird das „besondere“ Leben in der Waldidylle Lattenberg durch die persönlichen Aufzeichnungen des „Urbürgers“ Wilhelm Schürmann, aus denen der Autor in einem abschließenden Kapitel zitiert.

Die Broschüre ist ab sofort an den bekannten Verkaufsstellen (Theine im Rewe Markt und Tankstelle Grüne an der Oeventroper Straße), bei Franz-Josef Molitor und in der Gastwirtschaft Schürmann zum Preis von 3,00 € erhältlich.

Text: Ludwig Hoppe

Foto: Franz-Josef Molitor

Der Autor der neuen Broschüre, Franz-Josef Gröblinghoff, bei der Vorstellung in der Aula der Grundschule Dinschede
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