Gasthöfe mit bewegter Geschichte

Arbeitskreis Ortsgeschichte arbeitet an Publikation zu „Kneipenkultur in Oeventrop“.

Dokumente und Fotografien belegen Entstehung von 27 Gasthäusern im Ortsteil

Von Katrin Clemens

Oeventrop. In 27 verschiedenen Kneipen haben Generationen von Oeventropern getrunken, gefeiert, geklönt, geknobelt und gegessen. Die ältesten Kneipen wurden bereits im 19. Jahrhundert gegründet. Heute gibt es noch sechs solcher Betriebe im Ort. Ihnen allen widmet sich der Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop jetzt mit einem neuen Projekt.

Der Kneipenkultur im Ort wollen die Mitglieder des Arbeitskreises eine Broschüre widmen, um so einen Teil lokaler Geschichte schriftlich festzuhalten. Die Idee haben die Initiatoren schon seit einiger Zeit im Kopf.

Die ältesten Oeventroper Gasthöfe sind schon im 19.Jahrhundert eröffnet worden.“ sagte uns Franz-Josef Molitor vom Arbeitskreis Ortsgeschichte Oeventrop

„Wir hatten vor zwei Jahren eine Ausstellung zur Kneipenkultur und es kamen hunderte Besucher, sie war sehr erfolgreich“, sagt Franz-Josef Molitor vom Arbeitskreis. „Das Interesse der Bevölkerung war groß, auch an einer schriftlichen Dokumentation der Ergebnisse. Darauf wurden wir mehrfach angesprochen.“

Unterschiedliche Quellenlage

Also suchten Molitor und seine Mitstreiter weiter die Archive auf der Suche nach historischen Dokumenten, Fotografien und Ansichtskarten von den Oeventroper Gastronomiebetrieben. Teils konnten auch Privatleute und die Besitzer etwas beisteuern.“Die Quellenlage ist sehr unterschiedlich“, berichtet Molitor. Aktuell werden die Funde noch weiter gesichtet, geordnet, eingescannt, es werden Texte verfasst und die Broschüre layoutet.

„Die ältesten Oeventroper Gasthöfe sind schon im 19.Jahrhundert eröffnet worden“, sagt Molitor. Dazu gehörten etwa das Gasthaus Berens von 1786, der Gasthof Dicke von 1843, die Bahnhofsgaststätte von 1871 und das Waldgasthaus Schürmann von 1899. Der Betrieb am Lattenberg halte außerdem einen Rekord, verrät Molitor: „Es ist der älteste Oeventroper Gasthof, der bis heute von der Gründerfamilie betrieben wird.“

Details aus der Geschichte und Anekdoten der Oeventroper werden sich in der Publikation des Arbeitskreises finden. „Die Broschüre wird 100 Seiten stark sein und soll im November erscheinen“, kündigt Molitor an.

Die Vertriebswege müssen noch geklärt werden, fest steht aber bereits, dass interessierte Oeventroper sie für eine Schutzgebühr von drei Euro erwerben werden können.

Fördergelder des Landes

Den niedrigen Preis macht ein Landesförderprogramm des Heimatministeriums Nordrhein-Westfalen möglich. Die Mitglieder des Arbeitskreises hatten sich mit ihrem Projekt um einen sogenannten Heimatscheck beworben. Sie überzeugten mit ihrer Idee und durften jetzt den Scheck über 2000 Euro von Regierungspräsident Hans-Josef Vogel entgegennehmen.

Das Förderprogramm gibt es seit 2018. Bislang sind für die Heimatschecks 788 Anträge eingegangen, von denen bisher 388 bewilligt worden sind. Rund 150 Anträge sind noch in der Prüfung.

Der Gasthof Berens auf einer Zeichnung von 1897: Das Traditionshaus gehört zu den ältesten gastronomischen Betrieben in Oeventrop und wird Teil der Broschüre zur Kneipenkultur.
Eine von den 96 Seiten, hier das Forsthaus Kramer – im Volksmund “Jons”
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